GÖTZIN 2020. Fragmente
GÖTZIN: Daniela Graça | Chor: Annegret Liepold, Theresa Peters, Jan Struckmeier | Bühne und Licht: Barbara Westernach | Installation (Video): Mathias Reitz Zausinger | Installation (Sound): Kalas Liebfried | Produktion: Lara Schubert | Regie: Jan Struckmeier
VERHAUEN DIE WÄLDER, ZERTRETEN DIE FELDER: 2020 wird Götz von Berlichingen zur GÖTZIN. Alle sind scheu vor ihr gewichen, die GÖTZIN sitzt, in furchtbarer Ekstase, einsam. Sie erzählt ihr Leben, kommt ins Stottern, der Rhythmus wird zur Musik. Am Ende bleiben nur Fragmente.
2x in 6 Slots über 3 Tage verteilt erzählt die GÖTZIN wechselnde Episoden ihres Lebens.
Slot 1 KINDHEIT | Slot 2 VERLUST DER HAND | Slot 3 FEHDEN I | Slot 4 FEHDEN II | Slot 5 (UN)GLÜCKLICHE GEFANGENSCHAFT | Slot 6 (GLÜCKLICHE) GEFANGENSCHAFT
Fotos © Kai Metzner
Immer wieder aber wird sie vom Bauernkrieg unterbrochen. Der Chor schaltet sich per 2 Kanal Video- und 8 Kanal Soundinstallation ein, er erzählt eine andere Geschichte. Die Geschichte der BäuerInnen schildert Unterdrückung, Vernachlässigung, eine Chronik des Protestes. 1525 und heute. Der Chor trägt das Land ins HochX: Felder, Wiesen, Wälder. Die ZuschauerInnen bewegen sich durch seine Vielstimmigkeit.
Fotos © Mathias Reitz Zausinger
bei Interesse an einem Mitschnitt, bitte eine Mail an: mail@janstruckmeier.de | mailto
2021|2022
HochX: im Spielzeitheft sprechen Caner Akdeniz und ich mit Ute Gröbel über deutsche Nationalhelden. Digital oder im Kasten vor dem Theater.
Foto © Jean-Marc Turmes
August|September 2020
München: im Münchner Feuilleton Sabine Leuchts Artikel über Anne Kapsner und mich. Digital noch hier!
06.05.2020
im Foyer des HochX: Die Münchner Performancekünstlerin Ruth Geiersberger lädt regelmäßig zwei KünstlerInnen zur Kettenreaktion ein.
o.D.
Entscheidung: GÖTZIN 2020 (AT) muss wegen Corona verschoben werden. Die Premiere findet nicht wie geplant im Juni sondern erst im September statt. Meinen Blog von 2019:
zu l e s e n!
Trailer © Mathias Reitz Zausinger
"2019 recherchierte Jan Struckmeier mit den Mitteln eines Arbeitsstipendiums der Landeshauptstadt München zu den historischen, geografischen und ideellen Wurzeln Götz von Berlichingens und des chorischen Arbeitens. Der auf dieser Recherche basierende Antrag „Götz 2020“ thematisiert die Fragen nach Stadt-Land-Kluft, Globalisierung und Theater als Gemeinschaft stiftendem Element. Vor dem Hintergrund eines neuen, von Tageszeitungen so betitelten „Aufstands der Bauern“ im Herbst 2019, fragt Struckmeier nach Gewinner*innen und Verlierer*innen der Globalisierung und gesellschaftlichen Rissen jenseits künstlerischer Blasen. Dazu soll die Spaltung zwischen Stadt und Land auch räumlich in das Theater HochX hineingetragen und dokumentarisches Material mit theatral wirkmächtigen Elementen des Chorischen vermengt werden. Die performative Einbindung der Zuschauerschaft in das Geschehen schafft dabei eine formal spannende Übersetzung der inhaltlichen Themen.
Die konsequente Überführung der Recherche in einen theatralen Abend und das Anliegen, eine selten thematisierte gesellschaftliche Frage performativ zu untersuchen, überzeugen die Jury, eine Förderung des Projekts in Höhe von 18.000.00 Euro zu befürworten."