SLOT 3|9 FEHDEN I
Samstag, 19.09.2020 18:45 Uhr Montag, 21.09.2020 15:25 Uhr
Der Landfriede seit 1495 bedroht das Fehdesystem und damit das alte Recht der Ritter. In den letzten ein- bis zweihundert Jahren verlieren sie ihre Bedeutung. Söldnerheere säumen die Schlachtfelder. Territorialfürsten und Städte werden die neuen Mächtigen im Land. Der niedere Adelsstand verarmt und haust auf den Burgen. Noch aber wird das Fehde-Recht genutzt, vor allem um an Geld zu kommen. Jemand, der betrogen wird, darf Selbstjustiz ausüben und die Gegenpartei angreifen, gefangen nehmen und Lösegeld fordern. Gerne auch deren Untergebene. Wichtig ist nur, dass zuerst ein Fehdebrief ausgestellt wird. Dann ist es legitim, sonst ist man ein Plackerer, ein Raubritter. GläubigerInnen dürfen auch andere beschäftigen, die das für sie übernehmen. Und da kommt Götz ins Spiel. Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg ist er in drei kleinere Fehden involviert. 1x gegen die böhmische Krone. 1x gegen Nürnberg. 1x gegen Rothenburg. Alle drei nur mäßig erfolgreich. Doch dann kommt es zur ersten großen Fehde gegen Köln. Ein Schneider: er wurde bei einem Wettschießen um seinen Gewinn betrogen und Götz nimmt sich der Sache an, überfällt zwei Kölner Kaufleute, lässt den Vater ziehen, das Lösegeld für seinen Sohn bringen. Doch der wendet sich an den Bamberger Bischof, der einen Knecht von Götz gefangen nimmt. Hin und her, Götz Mutter ist inzwischen gestorben: Götz wirft wiederum dem Bischof einen nieder, löst seinen Knecht aus. Götz wird immer tiefer in die Sache hineingezogen. Kaufleute beschweren sich beim Kaiser über ihn. Doch der Kaiser ist selbst der letzte Ritter. Irgendwann wird die Sache verglichen. - DANN: Stocken. Götz kommt nicht weiter. Der Bauernkrieg holt ihn ein. Weinsberg. Buchen. Amorbach. Miltenberg. Wertheim. Würzburg. Kurz vor der vernichtenden Schlacht in Lauda-Königshofen endet der vierwöchige Vertrag mit den BäuerInnen. Götz ist nicht bei der Schlacht dabei, er überlebt.