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Sinnspagat. (M)ein Gott, ich lach doch nicht!
Unterwegs. Nachdem die Studiobühne der LMU abgerissen wurde, waren wir heimatlos. Trotzdem konnten wir wir über die Leiterin Katrin Kazubko weiterarbeiten. Das neue Thema Glaube brachte uns an neue Orte. Wir wanderten zum Kloster Andechs, besuchten mehrer Gottesdienste und verbrachten ein paar Tage in einer kleinen Hütte am Schliersee: ganz wie im Konfirmationsunterricht. Immer im Spagat zwischen säkularer Erziehung und einem Wunsch nach etwas Größerem. Vor zwanzig Jahren noch hätten wir versucht, Institutionen, wie die katholische Kirche zu attackieren. Jetzt bestand die größte vorstellbare Provokation darin, ein Kreuz zu tragen.
Mucca-Halle als neuer Spielort. Hier brachten wir unsere Erlebnisse auf die Bühne. In einem Versuch, die alte Blackbox Studiobühne zurückzuholen, bauten wir die ehemalige LKW-Werkstatt zu einem abgeschlossenen Raum um - passend zu einer immer stärkeren Abschottung unserer Gruppe. Außenstehende empfanden unser Wirken sektenähnlich. Abwechselnd mit ChorSzenen setzten die Akteure Persönliches als Tanz, Schauspiel oder Gespräch um. Am schönsten war der Terror-Chor, basierend auf einer Stern-Reportage über die Kieler Kneipenterroristen.
Film. Begleitend dazu entstand ein Dokumentarfilm von Nikita Gibalenko. Er war mir während einer Aufführung von Vulgär-Heroismus aufgefallen, weil er als einziger der Aufforderung des Publikumsbildners nachkam und das Stück über den Regenponcho an hatte, obwohl es in dem Raum so heiß war, dass wir Ventilatoren aufstellen musste und zwischendurch Eiswürfel verteilten.
Fotos © Jean-Marc Turmes
Trailer & Film © Nikita Gibalenko